Helicobacter

Ein Beitrag von Dr. med. Stephan Pfäffl

 


Jeder zweite Mensch der Weltbevölkerung leidet an einer Helicobacter-pylori-Infektion!

Helicobacter pylori sind Bakterien, die über den Mundweg in den Körper gelangen und eine anhaltende Entzündung der Magenschleimhaut (chronische Gastritis) verursachen.

Die Infektionserkrankung kann in 10-20 Prozent der betroffenen zu Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren führen.

Nach der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Infektion auch eine der Hauptursachen für die Entstehung von Magenkrebs.

Selten auch kann sich ein Lymphknotenkrebs (sogenanntes MALT-Lymphom) entwickeln.

Auch andere Erkrankungen wie Urtikaria (juckende Hautschwellungen) oder Störungen der Blutbildung (Erkrankung der Blutplättchen) können Folge dieser chronischen Entzündung sein.

Welche Symptome zeigen sich bei Infektion mit Helicobacter pylori?

Die meisten Menschen haben wenige oder gar keine Symptome. Einige Patienten zeigen hingegen Symptome wie Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit und Völlegefühl oder leiden an Appetitlosigkeit, Mundgeruch und wiederholtem Aufstoßen.

Die Infektion erfolgt meistens bereits im Kindesalter. Der genaue Übertragungsweg ist noch nicht bekannt.

Wie werden Helicobacter-Bakterien untersucht und diagnostiziert?

Die Art der Untersuchung der Krankheit wird individuell beim Erstgespräch mit dem Arzt (Hausarzt/Gastroenterologe) besprochen. Der Patient mit Beschwerden sollte sich einer Magenspiegelung unterziehen.

Hierbei kann der Arzt neben der Ursache der Beschwerden auch gleich die Infektion feststellen. Dabei entnimmt der Gastroenterologe mit winzigen Zangen etwas Magengewebe zur Feinuntersuchung unter dem Mikroskop.

Diese Untersuchung ist in 99,9 Prozent der Fälle ohne ein Risiko und in wenigen Minuten durchführbar (5-6 Minuten).

Die Infektion mit Helicobacter pylori kann auch aus der Atemluft und in einer Stuhluntersuchung des Patienten nachgewiesen werden.

Wie kann die Infektion behandelt werden?

Die Behandlungsnotwendigkeit einer Infektion des Magens mit Helicobacter-pylori muss im Einzelfall mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Eine absolute Notwendigkeit besteht bei einer Geschwürbildung oder bei Blutungen aus dem Magen oder Zwölffingerdarm.

Die Therapie erfolgt in aller Regel mit einer Kombination aus verschiedenen Antibiotika.

Welches Schema dabei gewählt wird, hängt vom individuellen Einzelfall ab (Genotyp des Bakteriums / Allergien oder Unverträglichkeiten des Patienten etc.).

Diese Therapien können im Einzelfall auch zu Nebenwirkungen (vorrübergehende Magen-Darm-Beschwerden, allergische Reaktionen der Haut etc.) führen.

Absolut notwendig ist es, circa zwei Monate nach der durchgeführten Behandlung eine Erfolgskontrolle durchzuführen. Dies geschieht im Allgemeinen nicht durch eine erneute Endoskopie, sondern durch einen einfachen und schnell durchführbaren Atemtest (C13-Atemtest).

Was können Sie selbst bei Helicobacter tun?

Wichtig ist, die Medikamente auch bei Besserung der Beschwerden, regelmäßig einzunehmen und in keinem Fall abzusetzen.

Sind Sie Raucher, kann das Einstellen des Rauchens den Behandlungserfolg deutlich beschleunigen.

Falls Sie einen Verdacht auf Helicobacter haben, so sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Ihrem Gastroenterologen, um eine rechtzeitige Behandlung einzuleiten.

In unserem Zentrum für Gastroenterologie können Sie jederzeit einen Termin vereinbaren: